Anthonie Waterloo - 1660
Lüneburg: Die Ratsmühlen und der Turm der Ratswasserkunst

Wie bei den  ehemaligen Stadtmühlen am Reesendamm (Jungfernstieg) in Hamburg deuten die neun mächtigen, fast geschosshohen, in gestaffelten Batterien zwischen den Gebäuden angeordneten sowie die beiden einzelnen Wasserräder der Lüneburger Ratsmühlen auf die wirtschaftliche Bedeutung dieses Mühlengroßbetriebes hin. Die Kornvermahlung war zweifellos der Hauptproduktionszweig, doch bestanden daneben auch Nutzungen als Walk-,Loh- und Beutlermühle sowie als Papier- Öl- und Schleifmühle. - Das mittlere , “Kreuzmühle” genannte Gebäude der 1319 erstmals erwähnten Ratsmühlen wurde 1597 errichtet und ist bis heute nahezu unverändert geblieben. Für die städtische Trinkwasserversorgung wurde 1568-1572 der zum Gesamtensemble gehörende Turm der Ratswasserkunst gebaut, der ebenfalls nach einigen Veränderungen auch heute noch in seiner wiederhergestellten Ursprungsform erhalten ist.
An der rechten Seite der Kreuzmühle befand sich auch jenes Wasserrad (oder-räder) die über das sog. “Sonninsche Gestänge” die Solepumpen in der Lüneburger Saline antrieben. (Näheres zu den Ratsmühlen und dem Sonninschen Gestänge in Ausgabe Nr. 3 des Kleiekotzer)

Original: BERLIN,STAATLICHE MUSEEN PREUSSISCHER KULTURBESITZ, KUPFERSTICHKABINETT

Der KleiekotzerEin Magazin des Mühlenförderverein Lüneburg e.V.