Die Oldendorfer Mühle

Dass sich uralte Handwerkstradition und Innovationen nicht ausschließen, beweist die Oldendorfer Mühle eindrucksvoll in der vierten Generation (seit 1886). Wegen des umkämpften Marktes war Spezialisierung auf hochwertige Vollkorn- und Spezialprodukte das Gebot der Stunde. Dem Verbraucher verpflichtet, investierte man stark in umweltfreundliche Zukunftstechnik. Seit 1994 wird durch aufwendige Fotoauslese ein 100 %iger Reinheitsgrad des Getreides erreicht. Moderne Steuerungen überwachen die altbewährte Müllereeitechnik und immer noch erzeugen zwei Wasserturbinen einen Teil der benötigten Energie.
Dank der
Fotoauslese hat sich der Umsatz nahezu verdreifacht - mit allen Konsequenzen ! So wurden im Jahr 2000 täglich 50 to Roggen zu Mehlen und Spezialschroten für die Brotindustrie und kleine Haushalte verarbeitet und verteilt. Diese Aufgaben bewältigen 4 Vollzeitkräfte (3 Fahrer und 1 Müller) und 2 Halbtagskräfte im Büro. Nötig wurden viele Umbauten, einige Neubauten und Investitionen vor allem Logistik. Seit 1998 können wieder Feinmehle mit der neu installierten Feinmüllerei hergestellt werden.
Der Weg zu immer neuen Nischenprodukten muß die Zukunft des Betriebes sichern - Lebensmittel als Massengut sind nichts mehr wert und zum Ramschartikel in den Supermärkten geworden !
Seit Generationen ist die Landwirtschaft ein eigenständiger Betriebszweig des Oldendorfer Mühlenhofes gewesen. Heute im Jahr 2001 werden 68 ha landwirtschaftliche Nutzfläche quasi „nebenbei" bewirtschaftet. Auf den Flächen wird überwiegend Roggen als Brotroggen angebaut, aber auch Erbsen als Eiweißträger für das Viehfutter und Buchweizen zur Veredelung zu Buchweizenmehl, welches Grundstoff der Buchweizentorten in den umliegenden Cafes ist. Auf dem Grünland werden über Sommer bis Weihnachten viele Gänse gehalten. In den Ställen werden 300 bis 400 Schweine nach artgerechten und umweltschonenden Richtlinien gemästet. Das Programm nennt sich NEULAND. Zum Hof gehören 25 ha Wald, wovon 5 ha um die Oldendorfer Totenstatt - eine bronzezeitliche Grabanlage - herum an den Landkreis Lüneburg verpachtet sind, der aus diesem Areal eine Touristenattraktion mit wunderschöner Heidefläche geschaffen hat.
Alles dieses kann man am Deutschen Mühlentag - jedes Jahr Pfingstmontag - in Oldendorf besichtigen, es sollen die Türen offen stehen.(
von Andreas Engel)
 

Oldendorfer Mühle, 21385 Oldendorf / Luhe, Tel. 04132-342