Die Ettringer Lay

An der Landstrasse L 82 zwischen Ettringen und Mayen in der Osteifel liegt im Basaltlavastrom des Bellerberg-Vulkans die “Historische Lay” (Lay = Steinbruch), ein stillgelegtes großräumiges Basalt- und Tuffstein-Grubenfeld, das vor allem durch bis zu 40 m hohe Basaltsäulen beeindruckt. Obgleich am Westhang der Ettringer Lay in Schutthalden römische Mühlsteine und Rohlinge gefunden wurden, die auf die Existenz antiker Steinbruchtätigkeit in der Ettringer Lay hindeuten, hat die Mühlsteinherstellung hier im Vergleich zu den Mayener Grubenfeldern keine besondere Rolle gespielt. Erst Mitte des 19. Jahrhundert begann mit der Mechanisierung der Abbautechnik die industrielle Ausbeutung des Basaltvorkommens und erlebte Anfang des 20. Jahrhunderts mit 600 bis 700 Beschäftigten eine beachtliche wirtschaftliche Blüte. -  Gleich von drei vulkanischen Schlackenkegeln ist die 3000 Einwohner zählende Ortschaft Ettringen umgeben, der 590 m hohe Kegel des Hochsimmer gilt als Ettringens “Hausberg”, am Hochstein (563 m - im Bild links) findet man die sagenhafte “Genovevahöhle”  und der bekannte Bellerberg (428 m - im Bild rechts), in dessen Lavastrom auch das Mayener Grubenfeld liegt, gilt bei Wissenschaftlern als eine der interessantesten vulkanischen Regionen Europas. Die zu großen Teilen renaturierte Historische Lay wurde in jüngster Zeit touristisch erschlossen. Ein Rundwanderweg führt zu markanten Standorten der Steinbruchtechnik und naturkundlichen Highlights der vulkanischen Landschaft, die auf detailreichen Informationstafeln entlang des Rundweges in Text und Bild erläutert wird.  Mühlenfreunde sind eigentlich immer auch Technikfans und wer darüberhinaus noch ein weitergehendes Interesse hegt für die höchst interessanten Spuren einer dramatischen erdgeschichtlichen Vergangenheit in einer der bedeutendsten vulkanischen Regionen Europas, dem sei ein Besuch der “Historischen Lay” in Ettringen unbedingt empfohlen.

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Der KleiekotzerEin Magazin des Mühlenförderverein Lüneburg e.V.