Die Wassermühlen in Wienhausen

Bereits 1351 ist in Wienhausen eine Mühle urkundlich erwähnt. Bis zur Reformation gehörte sie zum naheliegenden Kloster, danach kam sie an die Landesherrschaft. 1591 veranlasst der Celler Herzog Wilhelm der Jüngere, dass die baufällige Mühle neu errichtet wird. Es ist das eingeschossige kunstvoll verzierte Fachwerkgebäude am rechten Ufer des Mühlenkanals. Ein unterschlächtiges Wasserrad der Roggenmühle trieb mindestens drei Mühlsteine aus Kalksandstein an. - Ende des 18.Jahrhunderts entstand am linken Ufer des Mühlenkanals die neue mehrstöckige Getreidemühle. Die alte Mühle wurde 1837 nach vorangegangener Petition an den König restauriert und diente fortan als Sägemühle, Lagerhalle und Wohnraum. 1902 erwarb die Staugenossenschaft Offensen- Schwachhausen beide Mühlen. 1906 erhielt die Getreidemühle eine Turbine und 1908 wurden das Wasserrad sowie die Kreissäge der alten Mühle stillgelegt und eine Turbine eingebaut. Verbunden mit einem Dynamo und ab 1913 ergänzt mit einem 40-PS-Dieselgenerator versorgte sie als kleines Elektrizitätswerk Wienhausen bis 1956 mit Strom. Seit 1968 ist die alte Mühle das Rathaus der Gemeinde Wienhausen und der Samtgemeinde Flotwedel. In der jüngeren Mühle wurde bis 1962 Getreide gemahlen. 1973 kam sie in Privatbesitz, wurde renoviert und dient seitdem als Wohnsitz, Werkstatt und Atelier. Seit 1982 erzeugt eine Turbine Strom.