Die Weiterführung der
Niedersächsischen Mühlenstrasse (NMS)

Immerhin ist es schon vier Jahre her, seit der damalige niedersächsische Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke am Deutschen Mühlentag 1998 an der Bardowicker Windmühle das erste Teilstück einer zukünftig durch ganz Niedersachsen führenden Mühlenroute, die „Niedersächsische Mühlenstrasse“ eröffnete. In seiner Rede forderte er die Mühlenfreunde des Landes auf, die Weiterführung dieser Route über das gesamte Landesgebiet mit jenem Elan zu betreiben, der das bisherige Bemühen um die Etablierung dieser touristischen Strasse kennzeichnet. Der Niedersächsische Heimatbund (NHB) fand in seiner Roten Mappe 1999 lobende Worte für dieses Projekt und die Landesregierung begrüßte in ihrer Erwiderung ausdrücklich diese Einrichtung. Bereits im September 1998 fand in Bardowick auf Einladung des Mühlenförderverein Lüneburg e.V. ein erstes Treffen niedersächsischer Landkreise statt, die an einem Anschluss an die Mühlenroute interessiert waren. Am 10. Februar 1999 folgte ein zweites Treffen in der Kreisverwaltung Soltau, an der u.a. Vertreter der Landkreise Soltau – Fallingbostel, Verden, Cuxhaven, Gifhorn, Osterholz-Scharmbeck, Rotenburg / Wümme,  Stade und Harburg sowie der Mühlenvereinigung Niedersachsen und Bremen e.V.(MNB)  und des Mühlenförderverein Lüneburg e.V. (MFV Lüneburg) teilnahmen. Die genannten Landkreise bekundeten durchweg ihr starkes Interesse an einer Anbindung an die Mühlenroute, die unter der Trägerschaft der Mühlenvereinigung Niedersachsen/Bremen e.V. vollzogen werden sollte. Warum auf diesem vielversprechenden und durch Förderzusagen der Bezirksregierung Lüneburg finanziell abgesicherten Weg das Ziel der NMS-Weiterführung bisher nicht in dem geplanten Umfange und innerhalb eines gesetzten mittelfristigen Zeitrahmens erreicht werden konnte, schilderte der KLEIEKOTZER in seiner 2. Ausgabe. Lediglich der Landkreis Harburg konnte unter der Trägerschaft des MFV Lüneburg seit Ende 1999 mit 14 Mühlenstandorten in die NMS einbezogen werden. Diese Erfahrung, sowie die gegenwärtige finanzielle Schwäche der öffentlichen Hand und begrenzte administrative Möglichkeiten auf der ehrenamtlichen Vereinsebene haben nunmehr zu der Erkenntnis geführt, dass die flächenhafte Erweiterung der NMS über das gesamte Landesgebiet nur langfristig in kleinen Teilschritten möglich sein wird. Unter diesen Aspekten hat sich der MFV Lüneburg e.V. entschlossen, zunächst für die Fortführung der NMS über drei weitere Landkreise die Trägerschaft zu übernehmen. Mit Vertretern der Landkreise Gifhorn, Soltau-Fallingbostel und Rotenburg / Wümme wurde auf dieser Basis verbindlich vereinbart, daß in einer ersten Stufe bis Ende 2002 ein neuer Faltprospekt herausgebracht wird, der den Verlauf der Gesamtroute über dann acht niedersächsische Landkreise mit insgesamt ca. 130 Mühlenstandorten zeigt. In einer nächsten Stufe ist für 2003 in den drei neuen NMS-Landkreisen eine Beschilderung der Strecke im Verkehrsnetz sowie die Ausstattung der teilnehmenden Mühlen mit Infotafeln vorgesehen (siehe hierzu KLEIEKOTZER 2. Ausgabe). Für einen nächsten Erweiterungsschritt wäre es wünschenswert, wenn die unter Philipp Oppermann begonnene Planung einer Mühlenroute im südöstlichen Niedersachsen mittelfristig erkennbare Konturen aufweist, um damit eine weitere konkrete Verknüpfungsmöglichkeit  mit der NMS zu erreichen. - Dem MFV Lüneburg e.V. ist mit seiner Bereitschaft, die Trägerschaft für die abschnittsweise Erweiterung der NMS zu übernehmen, eine Aufgabe zugewachsen, die eine Ausdehnung seines Vereinsgebietes auf die neuen NMS - Kreise unumgänglich macht. Um das Ziel einer landesweiten Niedersächsischen Mühlenstrasse zu erreichen und damit einen markanten Beitrag zur Erhaltung historischer Mühlen in Norddeutschland zu leisten, will sich der MFV Lüneburg e.V. dieser Aufgabe mit ganzer Kraft widmen.

Der KLEIEKOTZER wird über die weitere Entwicklung der NMS  in den nächsten Ausgaben ausführlich berichten.

 

Der KleiekotzerEin Magazin des Mühlenförderverein Lüneburg e.V.