Wassermühle Scheeßel

In einer sagenhaften Überlieferung taucht der Name der Scheeßeler Wassermühle erstmals auf: Ein „böser Müller“, der mit dem Pastor der nahe der Mühle gelegenen Kirche St.Lukas im Streit lag, wollte diesem Schaden zufügen und schloss das Mühlenwehr, um mit dem Stauwasser die Kirche zu überschwemmen. Sein frevelhaftes Tun wurde hart bestraft - der Mühlendamm brach und das tosende Wasser schwemmte seine Mühle fort. – Im Jahre 1507 soll die Mühle nach alten Berichten an ihrem heutigen Standort an der Wümme wieder aufgebaut worden sein, die jedoch im Jahre 1626 während des 30- jährigen Krieg durch kaiserliche Truppen wiederum zerstört wurde. Der darauf folgende Neubau konnte als Kornmühle mit zwei Mahlgängen, die durch je ein Wasserrad angetrieben wurden bis 1829 betrieben und erhalten werden. Danach erfolgten umfassende Neu- und Umbauten mit Modernisierungen der Mühlentechnik. So wurde 1834 auf dem gegenüberliegenden Flussufer eine Öl- und Lohmühle eingerichtet. Auch in der nächsten Müllergeneration wurden Verbesserungen  und Erweiterungen an der Mühle durchgeführt. 1884 schließlich wurden die beiden Wasserräder durch eine Francis-Turbine ersetzt und anstelle der im Jahre 1891 stillgelegten Ölmühle wurden zwei weitere Kornmahlgänge sowie eine Sägerei eingerichtet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Mühlenbetrieb auf die Herstellung von Mischfutter umgerüstet, die bis zur endgültigen Stilllegung im Jahre 1999 andauerte. - Nachweislich seit 1607 leitet die Familie Müller die Geschicke des Scheeßeler Mühlenhofes, zunächst als Pächter bzw. Erbzinsmüller und seit 1859 bis heute als Eigentümer.

Der Förderverein „Scheeßeler Mühle“ hat in 2003 die Aufgabe übernommen, in dem Mühlengebäude ein Museum einzurichten.

Kontakt: Herr Müller-Scheeßel, Tel. 04263 - 8454

 

Internet: www.muehlenroute.de