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Das genaue Alter der Rotenburger Mühle ist nicht bekannt, jedoch wird vermutet, dass schon um 1465 an dieser wassertechnisch günstigen Stelle der zur Wümme abfließenden Flussläufe Rodau und Wiedau Mühlen gestanden haben. Urkundlich belegt ist, dass an dieser Stelle Philipp Sigismumd, Bischof von Osnabrück und Bremen, um 1600 eine Wassermühle errichten ließ. Über der Haustür des Mühlengebäudes befindet sich ein Wappenstein des Bischofs mit der Jahreszahl 1597. Im Jahre 1893 wird der Mühlenpächter Friedrich Gohde erwähnt, der neben der Kornmühle noch eine Öl- un Lohmühle anlegte, die 1906 abbrannte. Wilhelm Kleeberg berichtet, dass das alte Mühlengebäude in 1846 abgebrochen und danach mit Steinen aus dem Abbruch der Rotenburger Burganlage neu erbaut wurde. Die Mahlwerke der Mühle wurden zunächst durch ein, später zwei unterschlächtige Wasserräder, die sich in einer Radstube drehten, angetrieben. 1926 wurden sie durch eine Turbine ersetzt, die heute noch zur Stromerzeugung genutzt wird. Zur Rotenburger Mühle gehörte auch eine Sägerei, die heute noch vorhanden ist und hin und wieder in Betrieb genommen wird. Eine ungewöhnliche Nutzung der Wasserkraft in einem Mühlenbetrieb unternahm Heinrich Gohde, der 1924 die Mühle von seinem Vater übernommen hatte. Er baute 1937 eine Wassereisfabrik an, die bis in die 1980 er Jahre Eis produzierte. - Der Mahlbetrieb der Kornmühle war bereits in den 1950 er Jahren eingestellt worden. Heute wird die Rotenburger Mühle ausschließlich zu Wohnzwecken genutzt und kann nur von außen besichtigt werden.
Internet: www.muehlenroute.de
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