Die Wassermühle Ovelgönne

Tief hinter dem Damm des Mühlenteiches duckt sich die alte reetgedeckte Ovelgönner Wassermühle und bietet mit der sie umgebenden Landschaft  das reizvolle Bild einer romantischen Mühle, wie es so recht unseren Vorstellungen entspricht. – Über der Eingangstür gibt die Inschrift  „M.Detlef. Schwar. Anno 1674“ Auskunft über den Erbauer und das Baujahr. Die relativ kleine Mühle war nur mit einem Mahlgang ausgerüstet, der von dem in einem Mühlenteich gestauten Wasser der Ketzenbeek über ein oberschlächtiges Wasserrad angetrieben wurde.  Die bescheidene mahltechnische Ausstattung und das auf nur drei Tage je Woche beschränkte Wasserangebot des Mühlenbaches verhinderten, daß die Mühle im Verlauf ihrer Nutzung eine besondere wirtschaftliche Bedeutung erlangen konnte. Sie ist eher als ein Nebenbetrieb der meist vom gleichen Pächter betriebenen Moisburger Mühle  anzusehen. Die Mühle ging wohl Ende des 17. Jahrhunderts in den Besitz des Amtes Moisburg über und erlebte danach häufige Pächterwechsel bis sie im Jahre 1827 in den Besitz der Familie Peters kam und über 100 Jahre in deren Eigentum verblieb. Schon früh verlor sie gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Konkurrenzkampf gegen die aufkommenden großen Handelsmühlen und zu Beginn des 20. Jahrhunderts mahlte sie nur noch für den Eigenbedarf des Besitzers. Zwischen den beiden Weltkriegen wurde hin und wieder noch geschrotet und über eine an das Mühlengetriebe gekoppelte Eisenwelle eine Dreschmaschine betrieben. Die in den folgenden Jahrzehnten stark verfallende Mühle kam 1985 in den Besitz der Stadt Buxtehude, die mit Hilfe der Fachhochschule Nordostniedersachsen und des Verein Ovelgönner Wassermühle e.V. eine umfassende Restaurierung der Mühle bis zur vollen Funktionsfähigkeit durchführte. Die alte Wassermühle in Ovelgönne ist heute eine bekannte touristische Attraktion und als Dorfgemeinschaftsraum ein beliebter Treffpunkt des dörflichen Lebens.

Besichtigung:
Verein Ovelgönner Wassermühle e.V., Tel. 04161-83182