Wassermühle Neumühlen

An der Neetze zwischen den Waldgebieten des Fuhrenkamp und der Buchholzheide liegt das stattliche Fachwerkgebäude dieser Mühle. Ihre erste Erwähnung findet sich im Urkundenbuch des Klosters Scharnebeck, das von einem Handel im Jahre 1330 berichtet, durch den die dem Kloster Lüne gehörende Mühle im Tausch gegen einen Hof in Eyendorf an das Kloster Scharnebeck fiel. Im Jahre 1666 ging sie in den Besitz der Landesherrschaft über, die sie im 18. Jahrhundert unter das Erbzinsrecht stellte. Ausführlich berichtet H. Borstelmann in seinem 1933 erschienenen Buch „ Alte Mühlen in den Kreisen Lüneburg und Bleckede“ über große Schäden, die immer wieder von der oft Hochwasser führenden Neetze an der baulichen Substanz der Mühle angerichtet wurden und zu hohen Unterhaltungskosten führten. Auffällig an Borstelmanns Darstellung ist auch der häufige Pächterwechsel, der besonders im 18. / 19. Jahrhundert aktenkundig wurde, So werden  zwischen 1724 und 1835 insgesamt neun Pachtinhaber genannt. Vielleicht kann dies auch als ein Spiegelbild für die hohen wirtschaftlichen Belastungen des Mühlenbetriebes gedeutet werden, die durch die Flutschäden entstanden und von den Erbpächtern zu tragen waren. – Die Mühle besaß zwei Wasserräder, die einen Mahl-, einen Graupen- und einen Oelgang antrieben. 1898 brannte sie ab, wurde jedoch bald wieder aufgebaut. Anstelle der wiederum durch die Gewalt des Neetzewassers zerstörten Wasserräder erhielt sie 1940 eine Turbine, die auch heute noch Strom für den Eigenbedarf und das öffentliche Netz erzeugt. 1959 wurde der Mahlbetrieb in der Mühle eingestellt. Das Ehepaar Ilse und Eberhard Lutz, seit 1992 Eigentümer der Mühle, nutzen das Mühlengebäude zu Wohnzwecken und sind bemüht, die noch vorhandene historische Substanz der unter Denkmalschutz stehenden Wassermühle zu erhalten. So ist u.a.geplant, das äußere Erscheinungsbild der alten Mühle durch den Einbau eines Wasserrades wiederherzustellen.