Die Moisburger Amtsmühle

Die an der Este gelegene Mühle wird urkundlich erstmals um 1379 erwähnt. Der Wassermühlenstandort könnte indessen bereits früher genutzt worden sein. Die jetzige Mühle wurde 1639 erbaut und war Amtsmühle, was bedeutet, daß für die Bauern des Amtes Moisburg der Zwang bestand, ihr Korn in dieser und keiner anderen Mühle mahlen zu lassen. Deshalb hatte die Amtsmühle den Status einer Zwangs- oder Bannmühle, und es gab häufig Bittgesuche sowie Verstösse von Bauern aus entfernt liegenden Orten. Solche Konfliktsmöglichkeiten verschwanden erst 1869 mit der Einführung der Gewerbefreiheit. Ab 1652 wurde die Amtsmühle an die jeweiligen Amtmänner oder an die Müller direkt verpachtet. Eine 1750/1760 von Oberlandbaumeister Otto Heinrich von Bonn angefertigte Zeichnung zeigt eine Darstellung der Moisburger Mühle, der zu entnehmen ist, daß es ein Wehr und drei Wasserräder gab und daß sich das Mühlengebäude in der damaligen Form erhalten hat. Noch um 1930 liefen zwei Wasserräder, wurden jedoch durch den Müller Arnold Fitschen, der seit 1928 Besitzer war, im Jahre 1935 abgerissen und durch eine Turbine ersetzt. Der Kreis Harburg erwarb die Mühle 1982 vonm der Familie Fitschen. Nun begann die Restaurierung, wobei ein Wasserrad installiert und die Mühle als Außenstelle des Freilichtmuseums am Kiekeberg (bei Ehestorf) eingerichtet wurde. Aufgabe des Museums ist es, das gesamte Mühlenwesen des Kreises Harburg museal aufzuarbeiten, zu erforschen und auszustellen.