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Die Aktion "Windgängiger Steinmahlgang für Backschrot" in der Bardowicker Windmühle war von langer Hand vorbereitet. Mühlenbesitzer Eckhard Meyer (lks.) hatte bereits vor zehn Jahren während seiner Ausbildung an der Deutschen Müllerschule Braunschweig die Vision, in der Windmühle, die er nach der Meisterprüfung von seinem Vater übernehmen würde, windgemah- lenes Mehl für Nahrungsmittel herzustellen und zu vermarkten. In der Mühle war ein Steinmahlgang vorhanden, der jedoch der Produktion von Futtermitteln vorbehalten blieb. Um seine Absicht realisieren zu können, ergab sich somit die Notwendigkeit, einen zusätzlichen Steinmahlgang einzurichten. Schon früh bemühte sich Eckhard Meyer, die Kosten dieses Projektes durch den Ankauf gebrauchter Geräte und Bauteile z.B. aus stillgelegten Mühlen so gering wie möglich zu halten. Als Anfang der Neunziger die Motormühle von Hermann Petersen aus Marschacht ihren Betrieb einstellte, konnte er aus deren Inventar eine Steinbütte mit Rumpfzeug, Steingalgen und Mühleisen mit Spurbock und Spurzapfenlager günstig erwerben. Vom Wassermüller Wilcke aus Staats bei Stendal besorgte er sich ein passendes Steinpaar aus Süßwasserquarz (Franzosen) und über Uwe Karstens kam er an einen Fliehkraftregulator aus der abgebrannten Flotbecker Windmühle. Karl Rohlfing (re.), versierter und bekannter Mühlenbauer aus Stemwede an der Westfälischen Mühlenstraße, erhielt nun den Auftrag, die vorhandenen Teile mit neuen zu einem funktionierenden Steinmahlgang zusammenzufügen, der sowohl durch Windkraft, wie durch einen E-Motor angetrieben werden kann. Nachdem die Finanzierung des Vorhabens gesichert war, konnte Anfang August dieses Jahres auf dem Kleieboden der Bardowicker Windmühle  - der Steinboden ist mit Schrotgang, zwei Walzenstühlen, Haferquetsche und zwei Mischmaschinen bereits “überfüllt” - begonnen werden.

Der KleiekotzerEin Magazin des Mühlenförderverein Lüneburg e.V.