Windmühle Handorf

Südlich des Dorfes Handorf baute der Müller und Mühlenbauer Jürgen Meyer 1868/69 für seinen Sohn Georg einen Galerieholländer mit Windrose. Die Mühle erhielt einen zweigeschossigen Unterbau aus Ziegelstein, der achteckige Mühlenrumpf wurde in Reet eingedeckt. 1907 baute Georg Meyer einen Sauggasmotor ein und erweiterte seinen Betrieb durch eine Lohndrescherei. Für seinen gleichnamigen Sohn Georg kaufte er im selben Jahr die benachbarte Bardowicker Windmühle, in der heute noch die Müllerfamilie Meyer erfolgreich tätig ist. Eine weitere Modernisierung erfuhr die Mühle 1921 durch Wilhelm Meyer, der die Einrichtung vollständig erneuerte und auch eine Feinmüllerei einbaute. Als sich in den 1960er Jahren die wirtschaftliche Situation durch den Konkurrenzdruck der Großmühlen merklich verschlech- terte, verkaufte Gerhard Meyer, der letzte Besitzer aus der Handorfer Müllerdynastie, die Mühle. Nach mehreren Besitzer- wechseln erwarb 1983 der heutige Eigentümer, Prof. Volker Schütz, die Handorfer Mühle und baute sie in einer auwändigen Renovierungsmaßnahme, die das äußere Erschei- nungsbild bewahrt, zu einer Wohnmühle um. Im Jahre 2000 wurden die durch Sturmeinwirkung zerbrochenen Flügel der Handorfer Mühle erneuert.- In den letzten Jahrzehnten hat sich Handorf entlang der Hauptstraße nach Süden erweitert, sodaß die Mühle inzwischen mitten in einem Wohngebiet liegt, aber nach wie vor ist die schöne Windmühle das Wahrzeichen Handorfs und ziert deshalb auch das Wappen des Ortes.