Reisewege durch das Mühlenland Niedersachsen
- Eine Dauerausstellung im Intern. Mühlenmuseum Gifhorn -
 

Mit einer neuen Dauerausstellung lockt das Internationale Mühlenmuseum Gifhorn seit dem 19. Juni 2006 zu einer Reise durch das Mühlenland Niedersachsen. In den Räumen der Gifhorner Sanssouci-Mühle finden Besucher eine ansprechende, zeitgemäße Präsentation der touristischen Route „Die Niedersächsische Mühlenstraße“. Bis heute konnten 17 niedersächsische Landkreise sowie das Land Bremen vernetzt werden, 256 Mühlen-Standorte können über die ca. 2500 Kilometer lange Route angefahren werden. Eine Erweiterung der Mühlenstraße auf das gesamte Landesgebiet ist vorgesehen und wird etappenweise umgesetzt. Parallel dazu wird auch die Ausstellung im Gifhorner Mühlenmuseum schrittweise erweitert.
Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Niedersächsischen Ministeriums für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, der Behörde für Geo-Information, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) Otterndorf, der Arbeitsgruppe Mühlenstraße in der Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V. und dem Internationalen Mühlenmuseum Gifhorn. Die Schirmherrschaft über die Mühlenstraße hat der Niedersächsische Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen übernommen, der die neue Ausstellung am 19. Juni 2006 offiziell eröffnete.

 

 

 

 

Um 9.30 Uhr begrüßten Rosita Wrobel und Philipp Oppermann von der Museumsleitung den Minister mit einem Schluck Gifhorner Mühlenkorn am Eingang des Mühlenmuseums und gaben ihm zunächst einen kleinen Überblick über die Entstehung und Entwicklung dieser weltweit einmaligen Anlage. Über 40 maßstabsgetreue Modelle von Mühlen aus aller Welt werden in der Ausstellungshalle gezeigt, ergänzt durch Utensilien aus den Bereichen Müllerei und Mühlenbau. Auf dem Freigelände des 1980 eröffneten Museums finden sich mittlerweile 15 Mühlen in Originalgröße, teilweise als translozierte Originalbauten, deren Erhalt am früheren Standort nicht möglich war, teilweise aber auch in originalgetreuen Rekonstruktionen nicht mehr existenter Mühlen. Den gastronomischen Mittelpunkt bildet der „Dorfplatz“ mit mehreren Fachwerkhäusern im Niedersachsen-Stil, der den Rundlingsdörfern im Hannoverschen Wendland nachempfunden wurde. In holzbefeuerten Steinbacköfen werden hier vor den Augen der Besucher Brot und Kuchen gebacken, die im Museum verzehrt, aber auch mit nach Hause genommen werden können.
Bei einem kleinen Rundgang erläuterten Rosita Wrobel und Philipp Oppermann dem Minister die Geschichte und Funktion einzelner Mühlen auf dem Museumsgelände (z.B. eine außerordentlich seltene ungarische Schiffmühle). Minister Ehlen zeigte sich tief beeindruckt von der privat aufgebauten und betriebenen Anlage, die sich ausschließlich durch eigene Einnahmen tragen muss und ohne öffentliche Zuschüsse arbeitet.
Den Rundgang begleiteten der Vorsitzende des Mühlenfördervereins Lüneburg e.V., Andreas Engel (Oldendorf/Luhe), der Vorsitzende der Mühlenvereinigung Niedersachsen-Bremen e.V., Rüdiger Heßling (Bremen), der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM) e.V., Erhard Jahn (Wolmirstedt) sowie der Sprecher der Arbeitsgruppe Mühlenstraße, Heinz Thiemann (Bardowick).

 

 

 

 

Auf dem Dorfplatz des Mühlenmuseums und somit unmittelbar vor der Sanssouci-Mühle wurde der offizielle Festakt zunächst mit einigen Vorführungen der Gifhorner Trachtengruppe USK eingeleitet. Rosita Wrobel begrüßte an Stelle ihres verhinderten Vaters Horst Wrobel im Namen der Museumsleitung die zahlreichen geladenen Gäste und Museumsbesucher und bewertete die Mühlenstraßen-Präsentation als Auftakt für eine zukünftig kooperative Zusammenarbeit zwischen dem Mühlenmuseum und den Mühlenvereinen. In seiner Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung berichtete Minister Ehlen über die Entwicklung des Projektes Mühlenstraße und die Bedeutung historischer Mühlen auch für den ländlichen Tourismus. Mühlen stellen noch heute Identifikationspunkte und Kommunikations-Stätten dar, zudem sind sie selbstverständlich prägende Bestandteile der (niedersächsischen) Kulturlandschaft. Für den weiteren Ausbau der Mühlenstraße durch die noch „offenen“ Regionen Niedersachsens sowie die finanzielle Förderung von Erhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen sicherte er Unterstützung zu.

 

 

 

 

Nach diesem gelungenen Auftakt genossen alle geladenen Gäste im „Trachtenhaus“ des Internationalen Mühlenmuseums ein kräftiges Mittagessen, das auf Einladung der Museumsleitung gereicht wurde. Hier bot sich die Gelegenheit zum zwanglosen Miteinander und informativen Gesprächen.
 

Zum Abschluss nahmen einige interessierte Besucher an einer Führung über das Museumsgelände unter Leitung von Philipp Oppermann teil.

Das Internationale Mühlenmuseum Gifhorn freut sich über die neue Ausstellung und das damit verbundene Interesse an den Mühlen in Niedersachsen.

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